Karin Trimmel, Geschäftsführer der Sebastian Stroh Austria GmbH, im Interview.

Foto: STROH

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STROH: Ru(h)mreicher Erfolg

Welche Bedeutung haben Traditionen und Trends? Was macht die Marke STROH im In- und Ausland so gefragt? Darüber sprach die Fachzeitschrift DIE ERNÄHRUNG mit Karin Trimmel, Geschäftsführerin der Sebastian Stroh Austria GmbH.

Sie nennen STROH „eine Ru(h)mreiche österreichische Erfolgsgeschichte“. Warum – und was steckt dahinter?

Karin Trimmel: STROH ist über die letzten 190 Jahre ein Teil der österreichischen Genusskultur und Lebensart geworden und darauf sind wir stolz. 1832, als Sebastian Stroh in St. Paul im Kärntner Lavanttal seine ersten Schnäpse brannte, legte er den Grundstein für eine einzigartige österreichische Erfolgsgeschichte. Die Produkte aus unserem Hause überzeugen durch ihren aromatischen Geschmack und werden nach wie vor nach geheimer Rezeptur der Familie Stroh in Österreich hergestellt. Heute ist STROH Inländer Rum eine international bekannte Spezialität aus Österreich, die ihren fixen Platz in den Küchen, Backstuben und Bars in mehr als 40 Ländern gefunden hat.


Welche Bedeutung hat STROH Rum in der österreichischen Genusskultur?

Trimmel: Genuss ist in der DNA von STROH Inländer Rum verankert. In Österreich ist die Verbundenheit mit der Marke seit Generationen eine emotionale Angelegenheit. Wir verbinden damit die Erinnerung an den wohligen Duft und köstlichen Geschmack der Mehlspeisen und Kekse aus der Familie. Darüber hinaus ist unser Rum fixer Bestandteil der Kulinarik und Mixology (Anmerkung: Kultur des Getränkemixens) in Österreich und über unsere Grenzen hinaus. Unser neuer Slogan „Add a little STROH!“ zahlt klar auf diese gewachsene Positionierung ein. Heute ist STROH nicht nur Teil der heimischen Genusskultur, sondern eine internationale Spirituosenmarke mit Kultstatus, die seit Jahrzehnten den traditionsreichen Inländer Rum in der typischen Flasche in Österreich produziert.

Heute ist STROH nicht nur Teil der heimischen Genusskultur, sondern eine internationale Spirituosenmarke mit Kultstatus, die seit Jahrzehnten den traditionsreichen Inländer Rum in der typischen Flasche in Österreich produziert.

Karin Trimmel, Geschäftsführerin der Sebastian Stroh Austria GmbH

Welche Themenschwerpunkte sehen Sie aktuell und in der Zukunft? Wohin gehen die Trends?

Trimmel: Ich sehe einen wichtigen Fokus in der weiteren konsequenten Markenführung und der Festigung der Markenwerte international. Dabei spielen die lokale Cuisine und die landesspezifischen Trends eine entscheidende Rolle. Mit „Add a little STROH!“ überlegen wir uns für jedes Land, wie unsere Produkte Genussmomente bereichern können. In Österreich zum Beispiel verfeinert STROH eine Vielzahl von Mehlspeisen, in den Niederlanden genießt man den Rum in heißer Schokolade, in den USA in tropischen Tiki-Cocktails. Unser Rum ist sehr vielseitig einsetzbar, was entscheidend zur Beliebtheit dieses österreichischen Produktes beiträgt.


Wie wichtig ist der Export für ihr Unternehmen?

Trimmel: 75 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erzielt. Die Basis dafür bilden unsere einzigartigen Produkte. Darüber hinaus verdanken wir den Exporterfolg unter anderem auch sorgfältig ausgewählten lokalen Partnerinnen und Partnern, welche die Trends vor Ort im Blick haben und STROH als unkomplizierte Zutat in der Mixology oder als Veredler in der Küche positionieren.


Gibt es besonders erfolgreiche Produkte oder Regionen?

Trimmel: STROH 80 ist unser wichtigstes Produkt. Doch auch andere Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit, wie zum Beispiel STROH Jagertee. Unser stärkstes Exportland ist Deutschland, dort hatte STROH seine Anfänge als unverzichtbares Souvenir aus dem Skiurlaub in Österreich. Inzwischen hat STROH in Deutschland einen fixen Platz sowohl in Küchen als auch auf den Weihnachtsmärkten. Als österreichische Kultmarke sind wir stets bedacht, österreichische Ausdrücke zu verwenden. Um unseren deutschen Konsumentinnen und Konsumenten eine Hilfestellung zu bieten, haben wir deshalb ein kleines Deutsch-Österreichisch-Wörterbuch in den FAQ auf unserer Website zur Verfügung gestellt.


Alkoholhaltige Getränke stehen immer wieder in Diskussion. Wie gehen Sie damit um?

Trimmel: Wir sehen unsere Produkte als kulinarischen Veredler und keinesfalls als Spirituose, die pur konsumiert werden soll. Entsprechend liefern wir auf unseren Onlinekanälen zahlreiche Ideen, wie STROH kreativ und verantwortungsbewusst genossen werden kann. Im Umgang mit Alkohol ist Eigenverantwortung mit Sicherheit der wichtigste Aspekt. Wir unterstützen den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, zu dem man auf verantwortungsvoll.at zahlreiche Informationen findet.


Ihre Verpackungen sind Teil der Marke und bestehen aus Glas. Gibt es Überlegungen, an den Verpackungen Änderungen vorzunehmen – vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit?

Trimmel: Die STROH-Flasche mit ihrer unverwechselbaren Flachmannform ist eine Designikone in der Spirituosenwelt. Das konsistente Flaschendesign samt dem orangefarbenen Etikett hat zur hohen Markenbekanntheit im In- und Ausland beigetragen. In den meisten Fällen verwenden wir die bewährte Flachmannflasche aus Glas, wir haben aber auch vereinzelt Kunststoffflaschen im Einsatz.

Ohne nachhaltiges Agieren wird keine Marke zukunftsfit sein, aber man muss sich dabei treu bleiben. Die Qualität unserer Produkte hat hier oberste Priorität. Auch das Design spielt eine wichtige Rolle, denn unsere Flasche ist mit der Marke fix verbunden. Deshalb halten wir für die nächste Zukunft an unseren bestehenden Flaschen fest. Sie haben sich in mehrerlei Hinsicht bewährt.


Welche Innovationen planen Sie in der Zukunft?

Trimmel: Mit unserer breiten Range – mit STROH 40, 60 und 80 – bieten wir bereits den passenden Inländer Rum für jeden Verwendungsanlass. Die kalten Monate decken wir zusätzlich mit STROH Jagertee, Rumpunsch und Orangenpunsch ab. Unser wichtigstes Innovationsfeld ist die Ausweitung der Konsumanlässe, hier haben wir noch ein großes Betätigungsfeld. Dass STROH den Geschmack von Süßspeisen wunderbar abrundet, ist bekannt. Aber dass unser Rum eine echte Geheimzutat für eine aromatische Schweinsbraten-Kruste ist – um jetzt nur ein Beispiel zu nennen – wissen noch die wenigsten.

Weitere Informationen zum Unternehmen: Stroh Austria

Über Karin Trimmel

Mag. Karin Trimmel ist seit 2021 Geschäftsführerin der Sebastian Stroh Austria GmbH. Die Wienerin studierte Handelswissenschaften an der WU Wien. Nach dem Studienabschuss erfolgte der berufliche Start in der Lebensmittelindustrie mit dem Schwerpunkt auf Getränke. Zwischen 1991 und 2008 war Trimmel in Unternehmen wie Coca-Cola, Nestlé, Pago, Römerquelle und Red Bull tätig, wobei sie von Vertrieb über Marketing bis General Management verschiedene Funktionen bekleidete. Im Jahr 2008 erfolgte ihr Eintritt in die „alkoholische Welt“ über Schlumberger und die Underberg-Gruppe.

  • Dieses gekürzte Interview stammt aus der Fachzeitschrift DIE ERNÄHRUNG, Volume 47, 06.2023. Die sechsmal jährlich erscheinende Fachzeitschrift informiert über aktuelle Entwicklungen bei Lebensmitteln in den Bereichen Wissenschaft, Recht, Technologie und Wirtschaft. Das gesamte Gespräch sowie Informationen zum Abo finden Sie hier: ernaehrung-nutrition.at.
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