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Von Getränken über Süß- und Backwaren bis zu Käse: In den Regalen internationaler Kaufhäuser und Supermärkte finden sich zahlreiche Lebensmittel aus Österreich. Als Genussbotschafter tragen die Lebensmittelhersteller ihre Produkte in die ganze Welt. Mit Erfolg: Österreichische Spezialitäten genießen weltweit einen hervorragenden Ruf.
Die Beliebtheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern fußt auf dem ausgezeichneten Geschmack und der garantierten Qualität der Lebensmittel. Verantwortlich dafür sind beste Rohstoffe, hohe Standards in der Herstellung, strenge Sicherheitsbestimmungen und innovative Rezepte und Verfahren. Zwei von drei in Österreich hergestellte Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie werden bereits auf über 180 internationalen Märkten vertrieben. Die Außenhandelsbilanz ist positiv: Die österreichische Lebensmittelindustrie führt seit Jahren konstant mehr Produkte aus als ein.
Die Coronakrise und der Ukraine-Krieg stellten die Lebensmittelindustrie vor neue Herausforderungen. In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten bestätigte sich einmal mehr die Bedeutung des Exports als Jobmotor und Stabilisator für die Wirtschaft: Trotz erschwerter Rahmenbedingungen erzielten die österreichischen Lebensmittelunternehmen 2022 einen neuen Exportrekord: Sie führten Waren im Wert von 9,9 Milliarden Euro aus. Das entspricht einem Plus von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum Vergleich: Die gesamtösterreichischen Exporte stiegen – auch wegen der Vielzahl an Teuerungen im Jahr 2022 – um 17,2 Prozent. Der Anteil der Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie an den Gesamtexporten Österreichs beträgt 5,1 Prozent.
Spitzenreiter bei den Exportländern ist Deutschland, gefolgt von den USA und Italien. Der Hauptmarkt für die österreichische Lebensmittelindustrie ist die Europäische Union: „Mehr als zwei Drittel der Exporte gehen in die 26 weiteren EU-Länder. Aber auch Südamerika sowie neue Märkte in Asien bieten gute Chancen für den Absatz heimischer Spezialitäten“, erklärt Josef Domschitz, Wirtschaftsexperte im Fachverband der Lebensmittelindustrie. Darüber hinaus bleiben auch die nahen Märkte wie die Schweiz und Großbritannien weiterhin attraktiv.
Platz | Land | 2022 | VÄ % 21-22 |
---|---|---|---|
1 | USA | 745 | -16,1 |
2 | Schweiz | 395 | +15,9 |
3 | Brasilien | 221 | +99,4 |
4 | Russland | 220 | +36,3 |
5 | Vereinigtes Königreich | 171 | +2,0 |
6 | Türkei | 139 | +64,6 |
7 | Australien | 103 | +21,3 |
8 | Chile | 73 | +71,5 |
9 | Südafrika | 67 | +48,1 |
10 | Indien | 64 | +42,6 |
Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie, Zollkapitel 16 bis 24 in Mio. Euro, Jahr 2022, Quelle: Statistik Austria (vorläufige Daten)
Zu den heimischen Exportschlagern zählen Getränke wie Energydrinks, Limonaden und Eistees – ebenso Süßwaren, Feinbackwaren und Mehlspeisen. Auch Käse, Fruchtsäfte, Konfitüren, Joghurt, Wurst- und Fleischzubereitungen sind international gefragt. Die Abnehmer können sich auf die hohen österreichischen Standards verlassen. „Die Lebensmittel unserer Hersteller stehen für Qualität, Sicherheit, Vielfalt und Genuss. Das wissen und schätzen auch die Kunden im Ausland“, bekräftigt Domschitz.
Über den Erfolg heimischer Lebensmittel auf dem Weltmarkt: „Österreichische Köstlichkeiten als Exportschlager", ORF ECO vom 14. Dezember 2017
Für die Lebensmittelproduzenten ist der Export das wichtigste wirtschaftliche Standbein geworden. Er sichert Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Land. Seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 konnten die Exporte von Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie von 959 Millionen Euro um unglaubliche 936 Prozent zulegen. Sie erreichten im Jahr 2022 ein Exportvolumen von 9.931 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Exportleistung der gesamten Wirtschaft Österreichs stieg in diesem Zeitraum „nur“ um fast 361 Prozent. Die Exporte in Drittstaaten der EU legten mithilfe von Handelsabkommen bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie um deutlich über 1.000 Prozent zu – sie erreichten 2022 bereits eine Höhe von 3,0 Milliarden Euro.
Hinter den Exporterfolgen der österreichischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft steht ein wichtiger Unterstützer: die Internationalisierungsoffensive des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft. Dazu kommt das weltweite Netzwerk der Außenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer Österreich. Das Exportgeschäft ist nicht nur ein wichtiger Wachstumstreiber, sondern bleibt auch ein strategischer Faktor für die Zukunft. Bereits 6 von 10 Euro werden im Export verdient. Er sichert somit den Produktionsstandort Österreich und bietet Tausenden Menschen eine berufliche Perspektive.
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