Foto: AMS / Reinhard Mayr / Das Medienstudio
Was passiert beim Pasteurisieren von Milch? Wie entsteht eine Dauerwurst? Und wodurch wird eine Konfitüre haltbar? All diese Themen sind Teil der Berufslehre Lebensmitteltechnik. Denn der Lehrplan ist so breitgefächert wie die Branche selbst. Das Besondere: Die Lehre ist optimal auf den Bedarf der österreichischen Lebensmittelindustrie zugeschnitten – sie wurde 2007 von den Betrieben selbst kreiert.
Nach Abschluss der Lehre arbeiten die Fachkräfte für Lebensmitteltechnik auf jeder Stufe der Herstellung mit: von der Auswahl der Rohstoffe und dem Verarbeiten, Verpacken und Abfüllen von Lebensmitteln über das Programmieren, Bedienen und Warten von Produktionsanlagen bis hin zur Hygiene- und Qualitätskontrolle. „Die Lehrlinge bekommen eine umfassende Ausbildung – und haben durch ihr branchenübergreifendes Wissen vielfältige Karrierechancen. Ihre Fähigkeiten sind in allen Branchen der Lebensmittelindustrie gefragt“, erklärt Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie.
Die Lehre für Lebensmitteltechnik dauert dreieinhalb statt der üblichen drei Jahre. Das ist notwendig, um den hohen Qualitätsanspruch zu erfüllen und den dichten Lehrplan unterzubringen. Zusätzlich zur praktischen Ausbildung gibt es bis zum dritten Lehrjahr zehn Wochen jährlich geblockten Unterricht und im vierten Lehrjahr fünf Wochen. Dieser findet an der Berufsschule Wels 1 in Oberösterreich statt. Der zentrale Standort ist von allen Seiten Österreichs gut erreichbar und bietet neben einer Lebensmittel-HTL auch andere technische Berufsschulen vor Ort.
Lebensmittel verarbeiten, Produktionsanlagen bedienen oder Produkte kontrollieren: Lehrlinge für Lebensmitteltechnik arbeiten auf allen Stufen der Herstellung mit. Foto: AMS / Reinhard Mayr / Das Medienstudio
Lebensmittel verarbeiten, Produktionsanlagen bedienen oder Produkte kontrollieren: Lehrlinge für Lebensmitteltechnik arbeiten auf allen Stufen der Herstellung mit. Foto: AMS / Reinhard Mayr / Das Medienstudio
Lebensmittel verarbeiten, Produktionsanlagen bedienen oder Produkte kontrollieren: Lehrlinge für Lebensmitteltechnik arbeiten auf allen Stufen der Herstellung mit. Foto: AMS / Reinhard Mayr / Das Medienstudio
Lebensmittel verarbeiten, Produktionsanlagen bedienen oder Produkte kontrollieren: Lehrlinge für Lebensmitteltechnik arbeiten auf allen Stufen der Herstellung mit. Foto: AMS / Reinhard Mayr / Das Medienstudio
Voraussetzung für die Lehre für Lebensmitteltechnik ist ein positiver Pflichtschulabschluss. Auch Bewerberinnen und Bewerber mit Matura sowie Schulabbrecher höherer Schulen sind willkommen. Grundvoraussetzungen sind Leidenschaft für Lebensmittel und technisches Verständnis – immerhin ist rund ein Drittel der Ausbildung technisch orientiert. Ebenso ist Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern, wie Chemie, Physik und Mathematik gefragt. Zudem müssen die Lehrlinge genau und sauber arbeiten.
Du interessierst dich für eine Lebensmitteltechnik-Lehre? Der Einstieg in eine Lehre ist jederzeit möglich. Offene Lehrstellen findest du online beim AMS, auf www.jobcenter.at sowie www.lehrling.at. Dort kannst du auch selbst deine Bewerbung posten.
Die Lehrlinge profitieren von einem informativen Beruf mit guten Verdienstmöglichkeiten und besten Aufstiegschancen. Das ist auch dem Engagement der Lebensmittelunternehmen zu verdanken: Zusammen mit der Berufsschule entwickeln diese den Lehrplan ständig weiter. Die Lehre ist dadurch immer am Puls der Zeit. Sie garantiert zudem einen sicheren Arbeitsplatz – denn gegessen und getrunken wird immer. Die zunehmende Technisierung wirkt als Turbo, denn der Bedarf an hochqualifiziertem Personal steigt – Lebensmitteltechnikerinnen und -techniker sind und bleiben gefragt!
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Video: Wirtschaftskammer Vorarlberg / Sparte Industrie
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Als Jobtesterin bei der Meisterbäckerei Ölz: Vom Rohstoff bis zur fertigen Linzertorte – das lernen Lehrlinge für Lebensmitteltechnik. Video: Vorarlberger Lebensmittelindustrie (VLMI)
Drei Fragen an Fachverbandsgeschäftsführerin Katharina Koßdorff
Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie. Foto: Wilke
Was macht diese Lehre so besonders?
Die Lehre für Lebensmitteltechnik ist ein Best-Practice-Beispiel: Sie wurde 2007 von den Mitgliedsbetrieben des Fachverbands der Lebensmittelindustrie aus der Taufe gehoben. Sie alle hatten die Chance einzubringen, welches Wissen und welche Kompetenzen für sie wichtig sind. Darauf basiert auch der Erfolg dieser Ausbildung – sie ist maßgeschneidert.
Welche Perspektiven ergeben sich für die Lehrlinge?
Den Lehrlingen eröffnen sich tolle Karrierechancen in den Ausbildungsbetrieben selbst, aber auch in der gesamten Lebensmittelindustrie. Viele absolvieren anschließend die Meisterausbildung und entwickeln sich weiter, bis hin zur Produktionsleitung. Der Lehrplan ist allgemein angelegt, das sehen wir als großen Vorteil. Jemand, der einen Abschluss als Lebensmitteltechnikerin oder Lebensmitteltechniker in einem fleischverarbeitenden Betrieb erworben hat, wird sich relativ leicht tun, in eine andere Branche – etwa Käseerzeugung – zu wechseln.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Im Jahr 2017 blicken wir bereits auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. Wir hatten durchgehend volle Klassen, haben den Lehrplan konstant weiterentwickelt und verfügen heute sogar über ein eigenes Labor sowie eine eigene Werkstatt an der Berufsschule. Besonders stolz bin ich auf den hohen Frauenanteil – immerhin vier von zehn Lehrlingen sind weiblich!
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