Verschiedene Essigsorten in Glasflaschen flach auf einem Holztisch liegend, umgeben von Zutaten wie Weintrauben, Äpfeln oder Reis.

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Essigsorten im Überblick: Von Apfelessig bis Balsamico

Von mild-fruchtigem Apfelessig über süß-vollmundigen Balsamico bis zu kräftig-rauchigem Malzessig: Hier finden Sie einen kompakten Überblick über die bekanntesten Essigsorten.

Essig gehört zu den ältesten Würz- und Konservierungsmitteln der Welt und ist aus keinem Vorratsschrank wegzudenken. Ob fruchtig, herb oder süßlich – jede Sorte hat ihren eigenen, charakteristischen Geschmack. Doch worin unterscheiden sich die verschiedenen Essigsorten eigentlich? In diesem Beitrag stellen wir die bekanntesten Arten vor, geben einen Überblick über ihre Herstellung und zeigen, wofür sie sich besonders gut eignen.

Apfelessig

Zwei Glaskaraffen gefüllt mit Apfelessig auf einem grauen Tischtuch, umgeben von frischen, roten Äpfeln.

Fruchtig-säuerlicher Apfelessig eignet sich ideal für Salatdressings. Foto: Vadym Sirobaba / Adobe Stock

  • Rohstoff: Wird gewonnen aus Apfelwein oder vergorenem Apfelsaft.
  • Herstellung: Nach der alkoholischen Gärung zu Apfelwein folgt die Essiggärung durch Essigsäurebakterien.
  • Geschmack: Mild-fruchtig, leicht säuerlich mit Apfelnote.
  • Verwendung: Für Salatdressings, Marinaden, Getränke und zum Einlegen.

Balsamico

Eine Glaskaraffe gefüllt mit Balsamico-Essig auf einem Holzbrett, umgeben von grünen Trauben, Tomaten, Basilikum, Nüssen und Ciabatta

Balsamico entsteht aus Traubenmost und reift mehrere Monate bis Jahre. Foto: Madeleine_Steinbach / iStock

  • Rohstoff: Entsteht aus eingekochtem Traubenmost.
  • Herstellung: Monate- bis jahrelange Reifung in Holzfässern. Je nach Sorte gemischt mit Weinessig.
  • Geschmack: Süß-säuerlich, vollmundig, leicht sirupartig.
  • Verwendung: Für Caprese, Carpaccio, gegrilltes Gemüse oder zu Früchten wie Erdbeeren und Pfirsichen.

Was bedeutet die Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“?

Die Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“ ist eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.) und darf nur für Balsamico-Essig verwendet werden, der nach festgelegten Standards in der italienischen Region Modena hergestellt wird.

Was ist der Unterschied zwischen „Aceto Balsamico di Modena“ und „Aceto Balsamico Tradizionale di Modena“?

Die Hauptunterschiede zwischen „Aceto Balsamico di Modena" und „Aceto Balsamico Tradizionale di Modena" liegen in der Herstellung und den Qualitätsanforderungen. 

Während „Aceto Balsamico di Modena“ (g.g.A.) ein Balsamessig aus Traubenmost und Weinessig ist, handelt es sich beim „Aceto Balsamico Tradizionale di Modena“ (g.U.) um ein Produkt, das ausschließlich aus eingekochtem Traubenmost ohne Zusatz von Weinessig gewonnen wird. „Aceto Balsamico di Modena“ hat eine kürzere Reifezeit, letzterer reift mindestens 12 Jahre in Holzfässern. Nur geprüfte Produzenten aus Modena dürfen diesen traditionellen Balsamico mit dem EU-Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)“ vermarkten.

Weißweinessig

Eine Glaskaraffe gefüllt mit Weißweinessig auf einem Holzbrett. Daneben befinden sich helle Trauben und Holzfässer im Hintergrund.

Weißweinessig aus weißen Trauben rundet helle Saucen und Fischgerichte geschmacklich ab. Foto: Mahmud / Adobe Stock

  • Rohstoff: Weißweinessig wird auf Basis von Weißwein hergestellt.
  • Herstellung: Essiggärung durch Zugabe von Essigsäurebakterien.
  • Geschmack: Mild, fein-säuerlich mit dezenter Wein-Note.
  • Verwendung: Für helle Saucen, Fischgerichte oder Dressings.

Was ist „Condimento Bianco“?

„Condimento Bianco“ wird aus Weißweinessig und weißem Traubenmost hergestellt. Sein Geschmack ist mild und fruchtig-süß. Er gilt als „weißer Balsamico“ und wird oft verwendet, wenn eine dunkle Färbung der Speisen unerwünscht ist.

Rotweinessig

Eine Glaskaraffe gefüllt mit Rotweinessig auf Steinuntergrund. Daneben befinden sich rote Trauben, ein Glas, Käsestücke und Baguette.

Rotweinessig besitzt einen kräftigeren Geschmack als Essig aus Weißwein und eignet sich zum Verfeinern vieler Fleischgerichte. Foto: Tetiana Kosharska / Adobe Stock

  • Rohstoff: Diese Essigsorte wird aus Rotwein gewonnen.
  • Herstellung: Klassisch durch Essiggärung mit Bakterienkulturen.
  • Geschmack: Kräftiger und herber als Weißweinessig, mit fruchtiger Note (je nach verwendetem Rotwein).
  • Verwendung: Für Vinaigrettes, Linsen- und Bohnensalate. Passt gut zu Fleischgerichten, Wild und dunklen Saucen.

Kräuteressig

Eine Glasflasche gefüllt mit klarem Essig und verschiedenen Kräutern auf einem Holztisch.

Zur Herstellung von Kräuteressig werden verschiedene Kräuter wie Dill oder Basilikum in Wein- oder Apfelessig eingelegt. Foto: Onirama / Adobe Stock

  • Rohstoff: Basiert meist auf hellem Weinessig oder Apfelessig, verfeinert mit Kräutern wie Estragon, Dill oder Basilikum.
  • Herstellung: Einlegen der Kräuter im fertigen Essig.
  • Geschmack: Abhängig von den verwendeten Kräutern – würzig bis frisch.
  • Verwendung: Für Kräuterdressings, Dips und als Würzung für kalte Speisen.

Obstessig

Ein Holztablett auf Marmoruntergrund. Darauf zwei Glasflaschen gefüllt mit Himbeeressig, umgeben von frischen Himbeeren.

Verschiedene Beerensorten – etwa Himbeeren oder Brombeeren – sind ideal zur Gewinnung von Obstessig geeignet. Foto: Gulsina / Adobe Stock

  • Rohstoff: Aus vergorenen Fruchtsäften verschiedenster Obstsorten, etwa Birnen oder Beeren wie Himbeeren.
  • Herstellung: Gärung der Fruchtsäfte zu Alkohol, anschließend zu Essig.
  • Geschmack: Fruchtig, süß-säuerlich – je nach Obstsorte intensiv im Aroma.
  • Verwendung: Für fruchtige Dressings, helle Saucen, Wildgerichte und Desserts.

Reisessig

Eine Keramikkaraffe gefüllt mit Reisessig, links und rechts davon ein kleines Keramikschälchen – eines gefüllt mit Nori-Blättern und eines mit Reis.

Reisessig aus fermentiertem Reis oder Sake ist aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken. Foto: Tetiana Kosharska / Adobe Stock

  • Rohstoff: Aus fermentiertem Reis oder Reiswein (Sake).
  • Herstellung: Nach der Fermentation von Reis erfolgt die Umwandlung von Alkohol zu Essigsäure.
  • Geschmack: Sehr mild, leicht süßlich.
  • Verwendung: Für Sushi-Reis, asiatische Dips, Wokgerichte und leichte Salate.

Malzessig

Eine männliche Hand hält eine Flasche Malzessig und schüttet eine kleine Menge davon über einen Teller Pommes.

Malzessig ist vor allem zum Würzen von Fish and Chips beliebt. Foto: Aurora Aesthetics / Adobe Stock

  • Rohstoff: Aus fermentierter Gerstenmalz-Lösung (ähnlich wie Bier).
  • Herstellung: Alkoholische Gärung der Gertenmalz-Maische, gefolgt von Essiggärung.
  • Geschmack: Kräftig, malzig, leicht rauchig.
  • Verwendung: Klassiker zu Fish and Chips, passt auch zu kräftigen Eintöpfen.

Branntweinessig

Mehrere Einmachgläser auf Holzuntergrund, gefüllt mit eingelegtem Gemüse wie Essiggurken, Paprika, Chili.

Der saure Branntweinessig wird oft auch Tafelessig oder Haushaltsessig genannt und ist die ideale Essigsorte zum Haltbarmachen von Gemüse. Foto: Grafvision / Adobe Stock

  • Rohstoff: Aus destilliertem Alkohol, zum Beispiel aus Zuckerrüben, Kartoffeln oder Getreide.
  • Herstellung: Die Gärung erfolgt hauptsächlich industriell.
  • Geschmack: Sehr säurebetont, eher neutral im Aroma.
  • Verwendung: Zum Einlegen, als Basis für Kräuteressig oder auch zum Entkalken.

Was ist „Hesperidenessig“?

„Hesperidenessig“ wurde im Jahr 1927 von der Firma Mautner Markhof entwickelt und gilt als österreichische Spezialität. Er besteht aus Weingeistessig, Weinessig und Apfelsaft und ist nach den Hesperiden, den griechischen Hüterinnen des Apfelhains, benannt. Nach wie vor wird diese Essigkreation nach altem Hausrezept im natürlichen Gärverfahren gewonnen und eignet sich insbesondere für die Zubereitung verschiedenster Salate, zum Einlegen oder zum Kochen.

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