In der kalten Jahreszeit locken wieder viele winterliche Köstlichkeiten: von heißen, gerösteten Maroni über wärmenden Tee mit Honig bis zum festlich dekorierten Gewürzkuchen. Erfahren Sie spannende Besonderheiten zu diesen traditionellen Genüssen – perfekt als kleine Anekdote für die nächste Weihnachtsfeier.
1. Edelkastanie und Maroni: Was ist der Unterschied?
Groß, süßlich und leicht zu schälen: Maroni haben viele gefragte Eigenschaften. Foto: Ingrid Balabanova / Adobe Stock
Maroni sind eine speziell gezüchtete, veredelte Unterart der Edel- bzw. Esskastanie. Sie sind etwas größer und haben einen intensiveren und süßeren Geschmack als andere Esskastanien. Ihre Schale löst sich besonders leicht, weshalb sie in der Küche und bei den Maronibratern auf den Weihnachtsmärkten heiß begehrt sind. Damit gilt: Jede Maroni ist eine Edelkastanie, aber nicht jede Edelkastanie darf sich Marone nennen. Und noch ein Fakt am Rande: Botanisch zählen Edelkastanien zu den Nussfrüchten.
2. Wann darf sich ein Likör „Eierlikör“ nennen?
Eierlikör ist bei vielen besonders in der Adventzeit beliebt – die Zutaten für diese alkoholische Spezialität sind streng geregelt. Foto: Robert / Adobe Stock
Cremig, süß und vollmundig – so schmeckt Eierlikör. Er besteht aus Alkohol, hochwertigem Eigelb und Eiweiß sowie Zucker oder Honig oder einer Mischung aus beidem. Damit ein Produkt als Eierlikör in den Handel kommen darf, schreibt die EU-Verordnung 2019/787 mindestens 14 Volumenprozent Alkohol vor. Auch die Inhaltsstoffe sind klar geregelt: Ein Liter Eierlikör muss mindestens 140 Gramm reines Eigelb sowie mindestens 150 Gramm Zucker oder Honig enthalten. Bei der Herstellung sind lediglich geschmackgebende Zutaten, Aromastoffe und Aromaextrakte erlaubt. Weiters dürfen Milch und Milcherzeugnisse verwendet werden.
3. Wie ist der Teebeutel entstanden?
Fruchtiger Teegenuss: Mit einem Teebeutel ist das aromatische Heißgetränk rasch zubereitet. Foto: a-lesa / iStock
Einer Legende zufolge verschickte der amerikanische Teehändler Thomas Sullivan duftende Teesorten in kleinen, leichten Seidenbeuteln – eigentlich als Proben zur Entnahme gedacht. Doch manche seiner Kundinnen und Kunden tauchten die Beutel kurzerhand direkt ins heiße Wasser. Was mit einem Zufall begann, entfaltete sich rasch zu einer neuen, praktischen Art des Teegenusses. Auf die improvisierten Seidenbeutel folgten Varianten aus Gaze und später Filterpapier. Der heute weitverbreitete Doppelkammer-Teebeutel wurde übrigens eigens für das Unternehmen Teekanne entwickelt.
4. Wie werden Glücksfische an Silvester richtig gegessen?
Ein beliebter Glücksbringer: Der süße oder pikante Glücksfisch zum Verspeisen. PeteerS / iStock
Glücksfische aus süßem oder pikantem Teig sind ein echtes Highlight auf vielen Silvesterpartys. Sie sind im Osten Österreichs, insbesondere im Wiener Raum, eine beliebte Tradition zum Jahreswechsel. Doch wie knabbert man die knusprige Leckerei am besten – von der Flosse oder vom Kopf? Einer alten Tradition zufolge bringt es Glück, den Fisch von hinten nach vorne zu essen. Denn genießt man ihn von der Flosse zum Kopf, kann „das Glück nicht wegschwimmen“. Ähnlich wie das Bleigießen, das Anstoßen um Mitternacht oder das Verschenken kleiner Glücksbringer soll auch dieser Brauch ein gutes neues Jahr einläuten.
5. Warum ist nicht jede Nuss eine Nuss?
Botanisch echte Nüsse: Walnüsse sind beliebte vorweihnachtliche Vitaminbringer Foto: SNeG17 / Shutterstock
Ob im Vanillekipferl oder im Marzipanbrot – jedes Jahr vor Weihnachten haben Nüsse Hochsaison. Doch nicht alles, was „Nuss“ heißt, ist botanisch gesehen eine echte Nuss. Vereinfacht gesagt: Eine Nuss ist eine Frucht mit einem essbaren Samen und einer harten, verholzten Schale, die sich bei Reife nicht selbst öffnet. Typische Beispiele sind Haselnüsse, Walnüsse, Macadamianüsse und Maroni. Viele andere beliebte „Nüsse“ gehören jedoch zu anderen Pflanzenfamilien: Erdnüsse sind Hülsenfrüchte, Mandeln und Cashewkerne sind Steinkerne von Steinfrüchten und Paranüsse stammen als Samen aus einer Kapselfrucht.
6. Warum bleibt ein Kuchen ohne Backpulver „sitzen“?
Schön aufgegangen und dekoriert: Mit Backpulver gelingt der Weihnachtskuchen. Foto: karandaev / iStock
Manchmal will der Kuchen einfach nicht aufgehen. Dann fehlt oft der kleine Helfer in Pulverform – das Backpulver. Als Backtriebmittel sorgt es dafür, dass der Teig schön locker und fluffig wird. Dadurch entstehen beim Backen winzige Gasbläschen, die den Teig regelrecht aufplustern. Ohne Backpulver würde der Kuchen flach und fest bleiben. Auch bei Lebkuchen, Muffins und vielen Weihnachtskeksen sorgt Backpulver dafür, dass das Ergebnis perfekt gelingt. Ein kleiner Trick für großen Genuss!
7. Kann Honig verderben?
Bei guter Lagerung sehr lang haltbar: Honig versüßt nicht nur den Tee im Winter. Foto: Metkalova / iStock
Vor Licht und Wärme geschützt sowie fest verschlossen kann Honig zumeist jahrelang haltbar sein, ohne an Qualität zu verlieren. Je höher der Zuckergehalt, je niedriger der Wassergehalt und je homogener der Honig bereits bei der Abfüllung ist, umso besser sind die Voraussetzungen. Um Verunreinigungen zu vermeiden, immer mit einem sauberen Löffel ins Honigglas tauchen. Tipp: Wenn Honig kristallisiert, ist er weiter genießbar. Damit er wieder flüssig wird, kann er in einem warmen Wasserband bei maximal 40 Grad Celsius über eine längere Zeit schonend erwärmt werden. Bitte dabei gelegentlich umrühren.
Darum ist es so gesund, regelmäßig Nüsse und Samen zu konsumieren. Information des Europäische Rats für Ernährungsinformationen (EUFIC) vom 20. Juni 2024. Auf eufic.org (abgerufen am 15. Dezember 2025)
Esskastanien, Rosskastanien, Maroni – das ist der Unterschied. Information von SWR vom 21. Oktober 2025. Auf swr.de (abgerufen am 15. Dezember 2025)
Ist die Erdbeere eine Nuss? Erklärvideo von studyflix auf studyflix.de (abgerufen am 15. Dezember 2025)
1.2 Nüsse. Information im Österreichischen Lebensmittelbuch auf lebensmittelbuch.at (abgerufen am 15. Dezember 2025)
5.3 Eierlikör. Information im Österreichischen Lebensmittelbuch auf lebensmittelbuch.at (abgerufen am 15. Dezember 2025)
Sind Speiseöl und Honig unbegrenzt haltbar? Beitrag der Südddeutschen Zeitung vom 2. August 2023. Auf sz-magazin.sueddeutsche.de (abgerufen am 15. Dezember 2025)
Thiel, Elias: Wird Honig schlecht? Artikel vom 8. Oktober 2025 auf nordbayern.de (abgerufen am 15. Dezember 2025)
Verordnung (EU) 2019/787. Verordnung über die Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Kennzeichnung von Spirituosen, die Verwendung der Bezeichnungen von Spirituosen bei der Aufmachung und Kennzeichnung von anderen Lebensmitteln, den Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und die Verwendung von Ethylalkohol und Destillaten landwirtschaftlichen Ursprungs in alkoholischen Getränken vom 17. April 2019. Auf eur-lex.europa.eu (abgerufen am 15. Dezember 2025)
Paál, Gábor: Wer hat wann den Teebeutel erfunden? Video von SWR auf swr.de (abgerufen am 15. Dezember 2025)
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