Die österreichische Lebensmittelindustrie ist ein Wachstumsmotor und Garant für Wohlstand. Eine aktuelle Studie der Economica GmbH zum volks- und regionalwirtschaftlichen Fußabdruck der Lebensmittelindustrie zeigt: Von ihrer Arbeit profitieren viele weitere Branchen – wie die Landwirtschaft, der Groß- und Einzelhandel, die Gastronomie, aber auch Logistik oder Transport.
Über 16 Milliarden Euro Bruttoproduktionswert
Die Lebensmittelindustrie zählt zu den bedeutendsten Sektoren der heimischen Wirtschaft. Ihre Hersteller erwirtschaften einen Bruttoproduktionswert von 16,3 Milliarden Euro. Das heißt: Sie produzieren Güter, Halb- und Fertigwaren in diesem Gegenwert. Das entspricht gut 10 Prozent der gesamten industriellen Wertschöpfung Österreichs. Zieht man die Vorleistungen – beispielsweise für Rohstoffe – sowie Einkommenseffekte davon ab, so beläuft sich die Gesamtwertschöpfung der Branche auf etwa 9,8 Milliarden Euro. Dieser Wert ist mit der Wertschöpfung des Sektors der Finanzdienstleistungen (9,6 Milliarden Euro) oder der Informations- und Kommunikationsbranche (9,9 Milliarden Euro) vergleichbar.
Positiver Einfluss auf viele weitere Branchen
Die Lebensmittelindustrie beeinflusst über Verflechtungen fast alle Sektoren der Wirtschaft. Über die Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken hinausgehend sind die Lebensmittelhersteller in vielen weiteren Branchen tätig. Dazu zählen die Landwirtschaft ebenso wie der Groß- und Einzelhandel, die Gastronomie sowie Logistik und Transport. Jeder Euro, den die Lebensmittelindustrie erwirtschaftet, löst weitere 1,23 Euro Wertschöpfung in anderen Branchen aus.
Lebensmittelindustrie ist wichtiger Jobmotor
Rund 3,5 Prozent der Erwerbstätigen in Österreich arbeiten direkt oder indirekt für die Lebensmittelindustrie. Jeder Arbeitsplatz in dieser Branche bewirkt die Schaffung oder Absicherung von weiteren knapp zwei Arbeitsplätzen in Österreich. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Industrie-Multiplikator liegt bei 1,5 bis 1,8. Gründe für das überdurchschnittliche Abschneiden der Lebensmittelindustrie sind die langen Wertschöpfungsketten sowie die hohe Anzahl an Vorleistungen. Diese werden in der Branche zu einem großen Teil aus Österreich bezogen. Ein Wertschöpfungsabfluss ins Ausland fällt dadurch gering aus.
Hoher Mehrwert durch Steuern und Abgaben
Das durch die Lebensmittelindustrie generierte Steueraufkommen 2017 belief sich auf 3,9 Milliarden Euro – 1,7 Milliarden davon erzeugte die Lebensmittelindustrie selbst. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Mineralölsteuer (4,6 Milliarden Euro) oder den Sozialversicherungsbeiträgen der selbstständigen Österreichinnen und Österreicher (3,4 Milliarden Euro).
Fakten zur Wertschöpfung der Lebensmittelindustrie
- Bruttoproduktionswert: 16,3 Milliarden Euro
- Bruttowertschöpfung: 9,8 Milliarden Euro
- Anteil an der Bruttowertschöpfung Österreichs: 3 Prozent
- Anteil an den Erwerbstätigen Österreichs (in Köpfen): 3,5 Prozent
- Der ökonomische Fußabdruck der Lebensmittelindustrie in Österreich. Studie der Economica GmbH im Auftrag des Fachverbands der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Mai 2019)
- Aktuelle Studie: Österreichische Lebensmittelindustrie ist Wertschöpfungs-Champion. Presseaussendung des Fachverbands der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Juni 2019)
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