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Das Milchpackerl wird entsorgt, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Das Hendl landet im Abfalleimer, weil keine Zeit zum Kochen blieb. Sie kennen das? In Österreich landet jährlich eine große Menge an Lebensmitteln und Speiseresten im Restmüll von Haushalten. Und das, obwohl sie noch genießbar wären. Was Haushalte tun können, um gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen.
Vorrats-Check: Stellen Sie vor dem Einkauf fest, was noch zu Hause ist – im Kühlschrank, im Tiefkühlfach, im Vorratsschrank und in der Speisekammer. Der Vorteil: Sie sehen dabei auch gleich, wieviel Platz noch für neue Lebensmittel bleibt.
Zeitbudget beachten: Überlegen Sie vor dem Einkaufen, ob Sie überhaupt Zeit für die Zubereitung frischer Lebensmittel haben. Manchmal ist Tiefkühlgemüse oder vorgeschnittene Frischware in passenden Portionen die bessere Wahl.
Einkaufsliste schreiben: Ein Einkaufszettel oder eine Einkaufsapp bewahrt Sie vor unnötigen Ausgaben und Lebensmittelabfällen. Fragen Sie sich: Was muss noch aufgebraucht werden? Was steht am Speisenplan? Was muss ich dafür noch kaufen?
Nicht hungrig einkaufen: Wer mit leerem Magen loszieht, neigt zu Impulskäufen. Gönnen Sie sich vor dem Einkauf noch eine Stärkung, wie einen Müsliriegel oder Obst. Dann können Sie sich im Geschäft auf das Wesentliche konzentrieren.
Bewusst zugreifen: Kaufen Sie nur Lebensmittel, die Sie wirklich benötigen. Legen Sie vorab auch die Einkaufsmengen fest. Der Kauf von Großpackungen macht nur Sinn, wenn Sie diese tatsächlich aufbrauchen können.
Lebensmittel richtig lagern: Auf manchen Etiketten finden Sie Hinweise zur Lagerung – etwa „Trocken lagern“, „Vor Wärme schützen“ oder „Lichtgeschützt lagern“. Halten Sie sich daran, denn dann bleiben die Lebensmittel länger genießbar.
Ab ins passende Fach: Bewahren Sie Obst und Gemüse im Gemüsefach Ihres Kühlschranks getrennt voneinander auf. Der kühlste Bereich direkt darüber ist optimal für Fleisch, Wurst, Geflügel und Fisch. Im obersten Fach sind Eingelegtes, Marmeladen oder Dressings gut aufgehoben. Butter, Eier und Getränkeflaschen finden hingegen in der Kühlschranktür Platz.
First In – First Out: Machen Sie eine Liste mit den Lebensmitteln, die zuerst zu verbrauchen sind. Räumen Sie ältere Produkte im Kühlschrank nach vorne in den Sichtbereich, neue weiter nach hinten. Das schafft Übersicht und hilft Ihnen, Lebensmittel rechtzeitig zu konsumieren.
Produkte testen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum! Viele Lebensmittel sind noch darüber hinaus genießbar. Prüfen Sie diese einfach durch Schauen, Riechen und Schmecken. Hier finden Sie hilfreiche Tipps: Das Mindesthaltbarkeitsdatum unter der Lupe.
Reste verwerten und einfrieren: Werfen Sie Lebensmittel und Speisereste nicht gleich weg. Im Internet und in Kochbüchern finden Sie unzählige Rezepte für passende Gerichte und Snacks – von Marmeladen über Chutneys bis zu Saucen. Grenadiermarsch und Risipisi sind Beispiele für ein gelungenes Restlessen. Alternativ können Sie Lebensmittel einfrieren und später genießen. So lässt sich Zitronensaft in praktischen Portionsgrößen in Eiswürfelbehältern einfrieren. Auch Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch lassen sich gut tiefgekühlt lagern.
Die Online-Plattform foodsharing gibt Unternehmen und Privatpersonen die Möglichkeit, übriggebliebene Lebensmittel mit anderen zu teilen. Eine innovative Idee sind die FAIRteiler, das sind öffentlich zugängliche Grätzl-Kühlschränke in Wien, wo Lebensmittel hingebracht und abgeholt werden können. Über die App Too Good To Go bieten Betriebe zu günstigen Preisen überschüssige Waren zum Abholen an, die so vor dem Wegschmeißen gerettet werden können.
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