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Unsere Ansprüche an Nahrungsmittel und Getränke sind hoch: Sie sollen satt machen, zum Genuss einladen, gut schmecken – und dazu auch noch lange haltbar, einfach zuzubereiten und günstig sein. Der Blick in die Kühlschränke der Österreicherinnen und Österreicher spiegelt die gestiegenen Erwartungen wider: Noch nie zuvor war das Angebot an Lebensmitteln so vielfältig, hochwertig und preiswert wie heute.
Dieser hohe Standard bei Lebensmitteln war nicht immer selbstverständlich. Viele ältere Menschen in Österreich wissen noch gut, was es heißt, Hunger zu leiden. In den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg schränkten abgeschottete Märkte, aufwendige Transporte und knappe Rohstoffe das Angebot an Lebensmitteln stark ein. Die Verteilung der Lebensmittel wurde überwacht und mit Lebensmittelkarten organisiert. Noch in den 1950er-Jahren waren Fleisch und Obst sehr teuer, Fisch oder Südfrüchte wie Bananen waren kaum erhältlich. Wenn doch, dann kamen sie nur zu besonderen Anlässen auf den Speiseplan.
Dieses Bild hat sich entscheidend gewandelt. Dank des Wegfalls der innereuropäischen Grenzen, effizienter Transport- und Kühlwege sowie der modernen Verarbeitung bietet sich nun eine enorme Produktvielfalt in allen Geschmacksrichtungen. Viele der aktuell verfügbaren Lebensmittel gab es früher noch gar nicht. Durch das erweiterte Angebot hat sich der Konsum in einzelnen Warengruppen enorm erhöht. Das zeigt auch die Versorgungsbilanz der Statistik Austria für 2018/19: Demnach verbrauchte jede Österreicherin und jeder Österreicher durchschnittlich rund 113 Kilo Gemüse und rund 80 Kilo Obst (Wirtschaftsjahr 2018/19) sowie rund 95 Kilo Fleisch (Jahr 2018). Das ist fast doppelt so viel wie vor 70 Jahren.
Dazu kommt: Der Anteil von Essen und Trinken an den Gesamtausgaben eines Haushalts ist stark gesunken. In den 1950er-Jahren gaben die Österreicherinnen und Österreicher fast die Hälfte ihres Budgets für Lebensmittel aus. Heute entfallen etwa 12 Prozent der Haushaltausgaben auf Ernährung und alkoholfreie Getränke (ohne Außer-Haus-Konsum). Das entspricht rund 350 von durchschnittlich 2.990 Euro pro Haushalt und Monat, so die letzte Konsumerhebung der Statistik Austria. Laut den Zahlen von Eurostat sind es sogar nur 9,7 Prozent. Ernährung ist damit bei den Ausgaben an dritter Stelle – auf Platz eins liegt Wohnen und Energie, gefolgt von Verkehr. In frische Produkte werden übrigens 130 Euro pro Monat investiert.
Rund 41 Prozent der täglich zugeführten Energie nehmen die Österreicherinnen und Österreicher außer Haus zu sich. In der Regel werden Abendessen und Spätmahlzeiten in den eigenen vier Wänden verzehrt – Frühstück und Mittagessen häufiger außerhalb, so die Daten des Ernährungsberichts 2017. Das erste Österreichische Genussbarometers des forum. ernährung heute ging der Motivation fürs Essen außer Haus auf den Grund: Neben beruflichen Gründen werden gerne auch das gesellige Beisammensein und die eigene Bequemlichkeit genannt.
Laut einer Studie des Wiener Unternehmens RegioData werde heute deutlich mehr Geld als noch vor zehn Jahren für Ernährung ausgegeben, nämlich um 45 Prozent mehr. Das liege vor allem daran, dass heute viel öfter (plus 67 Prozent) auswärts gegessen werde als früher. Aktuell würden 34 Prozent des Geldes für Essen in Gasthaus und Restaurant ausgegeben, vor zehn Jahren seien es 29 Prozent gewesen.
Herstellung
Bis Sie ein Lebensmittel genießen können, sind viele verschiedene Schritte notwendig. Denn um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten, folgen die Hersteller klar definierten Abläufen. Was das heißt, erfahren Sie hier am Beispiel von Frischmilch.
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