Frau vor Kühlschrank: Jedes Lebensmittel hat seinen Platz.

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Lagern im Kühlschrank – aber richtig!

So vielfältig Lebens­mittel sind, so unter­schiedlich sind ihre Bedürf­nisse bei der Lagerung. Welche Lebens­mittel gehören in den Kühl­schrank? Bei welcher Temperatur sind sie optimal gelagert? Und was ist sonst noch bei der Aufbe­wahrung zu beachten?

Nicht jedes Lebensmittel gehört in den Kühlschrank. Viele Obst- und Gemüsesorten, aber auch Brot oder Olivenöl werden am besten bei Raumtemperatur gelagert. Leicht verderbliche Milchprodukte, Käse, Wurst sowie viele verarbeitete Lebensmittel sollten hingegen gekühlt werden. Benötigt ein Lebensmittel besondere Bedingungen zur Aufbewahrung oder Verwendung vor oder nach dem Öffnen der Verpackung, ist dies durch eine entsprechende Kennzeichnung auf der Verpackung ersichtlich – etwa „gekühlt lagern“ oder „nach dem Öffnen kühl aufbewahren und innerhalb von drei Tagen verbrauchen“.

Aufbewahrungshinweise für Lebensmittel

Für die Aufbewahrung von Lebensmitteln werden im Österreichischen Lebensmittelbuch drei temperaturabhängige Formen der Lagerung unterschieden: bei Raumtemperatur lagern, gekühlt lagern und tiefgekühlt lagern.

  • Bei Raumtemperatur lagern: Das Lebensmittel sollte unter den in unseren Breiten üblichen Bedingungen der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse gelagert werden. Das gilt für viele Obst- und Gemüsesorten, aber beispielsweise auch für Brot, Kaffee, Konserven oder Öle.
  • Gekühlt lagern: Trägt die Verpackung den Hinweis „gekühlt lagern“, sollte ein Lebensmittel bei 0 bis 9 Grad Celsius im Kühlschrank aufbewahrt werden. Diese Angabe kann der Hersteller freiwillig durch eine konkrete Temperaturangabe ergänzen – zum Beispiel bei Fisch (0 bis 2 Grad Celsius), Fleisch (2 bis 4 Grad Celsius), Milch und Milcherzeugnissen (6 bis 8 Grad Celsius) oder bei Fleischerzeugnissen (meist 4 bis 6 Grad Celsius). In Einzelfällen ist die Lagertemperatur rechtlich verbindlich geregelt. Ein Beispiel ist Faschiertes (2 Grad Celsius beziehungsweise 4 Grad Celsius, wenn es nur innerhalb Österreichs in Verkehr kommt).
  • Tiefgekühlt lagern: Der Tiefkühlbereich entspricht einem Temperaturbereich unter minus 18 Grad Celsius. Auf der Verpackung des Lebensmittels finden sich die genaue Lagertemperatur und der Hinweis „tiefgekühlt“, „tiefgefroren“, „Tiefkühlkost“ oder „gefrostet“. Zusätzlich zum Mindesthaltbarkeitsdatum ist der Zeitraum angegeben, in dem die tiefgefrorenen Lebensmittel bei der Verbraucherin oder dem Verbraucher gelagert werden können. Zudem ist ein Vermerk der Art „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“ angebracht.

Welche Lebensmittel gehören im Kühlschrank in welches Fach?

Damit leicht verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank möglichst lange halten, gilt es, die unterschiedlichen Temperaturzonen des Geräts zu beachten. Denn nur richtig gelagert bleiben Lebensmittel länger frisch. Zudem können bestimmte Produkte wie Wurst oder Käse ihren Geschmack erst dann entfalten, wenn sie richtig aufbewahrt werden. Jedes Lebensmittel hat seinen Platz, an dem es am besten gelagert wird, um den Geschmack und die Nährstoffe zu erhalten:

Die Innenfächer

In den Fächern ganz oben und ganz unten ist die Temperatur am höchsten.

  • Ins oberste Fach (etwa 8 Grad Celsius) gehören zubereitete Speisen, Geräuchertes, Salami und angebrochene Feinkostsalate.
  • Die Mitte (etwa 5 Grad Celsius) ist perfekt für die meisten Milchprodukte wie Milch, Topfen, Frischkäse, Joghurt, Käse und Schlagobers.
  • Im unteren Fach (etwa 2 Grad Celsius) sind frische, leicht verderbliche Nahrungsmittel gut aufgehoben: zum Beispiel rohes Fleisch, roher Fisch oder aufgeschnittene Wurst – abgedeckt oder mit einer Verpackung umhüllt auf einem Teller oder in einem Behältnis.
  • Ins Gemüsefach (etwa 8 Grad Celsius) kommen kalt lagerbares, empfindliches Gemüse und Obst, Beeren, Pilze sowie grüner Salat.

Die Fächer in der Kühlschranktür

Die Fächer der Kühlschranktür weisen eine etwas höhere Temperatur als die Innenfächer auf (etwa 9 Grad Celsius). Deshalb sollten dort Lebensmittel gelagert werden, die nicht so schnell verderben (Dressings, angebrochene Vorratsgläser, Eier, Butter oder Margarine) oder die aus Geschmacksgründen gekühlt werden (Getränke).

Das Gefrierfach

Das Gefrierfach dient der Lagerung von gefrorenen Lebensmitteln sowie Tiefkühlprodukten wie Gemüse, Speiseeis oder Pizza. Es wird mit einer bestimmten Anzahl von Sternen gekennzeichnet (von 1 Stern * bis zu vier Sternen ****). Je mehr Sterne das Lagerfach aufweist, umso tiefer ist die erreichbare Temperatur. Das *-Fach hat mindestens minus 6 Grad Celsius, das ***- oder ****-Stern-Fach mindestens minus 18 Grad Celsius.

Warum ist es im Kühlschrank oben wärmer?

Dass sich die Temperatur der einzelnen Fächer und Zonen im Kühlschrank unterscheidet, lässt sich physikalisch erklären. Warme Luft steigt nach oben und kalte und dichtere Luft sinkt nach unten ab. Daher ist das unterste Fach über der Glasplatte, die das Gemüsefach abgrenzt, die kälteste Zone im Innenraum des Kühlschranks.

Das darunter liegende Gemüsefach ist von der Luftzirkulation ausgeschlossen und hat daher eine höhere Temperatur. Auch die Fächer in der Kühlschranktür zählen zu den weniger kühlen Zonen. Zum einen sind sie am weitesten von der kalten Rückwand entfernt – und zum anderen erhöht sich die Temperatur im Türbereich durch regelmäßiges Öffnen. Das Gefrierfach ist vom großen Innenraum des Kühlschranks abgetrennt, seine Temperatur ist separat regelbar.

Wie lange halten Lebensmittel im Kühlschrank?

Verpackte Lebensmittel halten mindestens so lange, wie es das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angibt – vorausgesetzt, dass die Kühlkette eingehalten wurde und die Produkte richtig gelagert sind. Bei angebrochenen Packungen gilt: Leichtverderbliches ehestmöglich aufbrauchen. Für manche Lebensmittel werden auf der Verpackung auch Aufbewahrungs- oder Verwendungsbedingungen nach dem Öffnen angegeben. Beispielsweise wenn diese rasch verzehrt werden sollten, wenn sich die Lagerbedingungen nach dem Öffnen ändern oder wenn ein Lebensmittel nach dem Öffnen umgefüllt werden sollte.

Bei nicht verpackten Lebensmitteln variiert die Dauer der Haltbarkeit nach Frische- und Reifegrad:

  • Roher Fisch, rohes Fleisch: ein bis zwei Tage
  • Beerenobst, Blattgemüse, gekochtes Gemüse: ein bis zwei Tage 
  • Kohl- und Wurzelgemüse: bis zu einer Woche
  • Käse: zwei Wochen (je härter, desto länger)
  • Eier: siehe Aufdruck auf dem Ei beziehungsweise am Eierkarton 

Was ist bei der Aufbewahrung zu beachten?

Frisch gekochte Speisen sollten Sie zunächst auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Das spart Energie, hält die Temperatur im Kühlschrank konstant und reduziert Kondenswasserbildung. Erst dann abgedeckt oder in einer verschließbaren Dose ins oberste Fach geben. Geruchsintensive Lebensmittel (wie bestimmte Käsesorten) kommen in ein eigenes Gefäß, damit die restlichen Lebensmittel nicht ihren Geruch annehmen.

Reste aus Konservendosen sollten Sie besser gleich umfüllen. Die Doseninnenseite kann mit dem Luftsauerstoff reagieren und Stoffe freisetzen, die Geschmack und Farbe verändern. Roher Fisch oder rohes Fleisch geben Säfte ab, die nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen sollten. Um das zu verhindern, einfach in ein verschließbares Gefäß geben. Keime von leicht verderblicher Ware dürfen nicht mit Gemüse in Berührung kommen, das unter Umständen roh genossen wird.

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