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Zur Wirkung von Lebensmitteln auf unseren Körper kursieren unterschiedliche Thesen. Besonders einzelne Lebensmittel werden immer wieder kontroversiell diskutiert. Lesen Sie hier, was tatsächlich hinter den Behauptungen steckt.
Entwarnung für alle Kaffeeliebhaber: Diese Behauptung stimmt nicht. So zählt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) koffeinhaltige Getränke sogar wie jedes andere Getränk zur täglichen Gesamt-Wasserzufuhr. Bei Personen, die das „schwarze Gold“ selten konsumieren, wirkt es harntreibend. Aber auch wenn Kaffee kein Flüssigkeitsräuber ist, sollten Sie deshalb nicht über das Ziel hinausschießen: Wegen seiner anregenden Wirkung ist er ein Genussmittel und kein Durstlöscher.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung publizierte 2011 eine Leitlinie zu Kohlenhydraten. Darin schlussfolgerte sie, dass wahrscheinlich weder der Anteil an Gesamtkohlenhydraten noch explizit der Zuckeranteil in der Ernährung die Entwicklung von Adipositas – also Fettleibigkeit – und Diabetes mellitus Typ 2 beeinflusst. Zucker per se macht also weder dick noch zuckerkrank. Dabei ist es egal, ob die Süße von Haushaltszucker, Honig, Ahorn- oder Agavensirup stammt. Vorbeugen lässt sich mit einem aktiven Lebensstil, Bewegung und ausgewogenem Essen und Trinken. Schlanke Menschen können im Übrigen mitunter deswegen Typ-2-Diabetes entwickeln, weil sie trotz normalen Körpergewichts aufgrund eines inaktiven Lebensstils zu wenig Muskelmasse haben.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselstörung, die durch ein zu geringes Vorhandensein des Hormons Insulin (Typ 1) oder ein verringertes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin (Typ 2) auftritt. Insulin schleust Traubenzucker (Glukose) aus dem Blut weiter in die Zellen. Bei Diabetes mellitus ist dieser Vorgang gestört, wodurch der Blutzuckerspiegel zeitweise oder ständig erhöht ist. Daher wird Diabetes mellitus umgangssprachlich auch „Zuckerkrankheit“ oder „Blutzuckerkrankheit“ genannt. Die ersten Quellen für die Erkrankung gehen auf die Antike zurück: Damals gehörte es für Ärzte zur Diagnostik, den Urin von Erkrankten zu probieren – und dieser schmeckte süß. Daraus entstand später der Begriff Diabetes mellitus – wörtlich übersetzt „honigsüßer Durchfluss“. Der Grund ist, dass vermehrt Zucker im Urin ausgeschieden wird, wenn der Blutzucker erhöht ist.
Dieser Mythos ist eindeutig widerlegbar, denn Fette spielen eine unentbehrliche Rolle für den Körper: Sie liefern lebensnotwendige Fettsäuren, sind Energielieferanten und bilden die Bausubstanz unserer Körperzellen. Pro Tag sind 60 bis 80 Gramm Fett ausreichend. Achten Sie auf den Fettgehalt in Lebensmitteln – darüber informiert Sie die Nährwerttabelle. Gerade beim Fett zählt Qualität vor Quantität: Greifen Sie daher zu hochwertigen Ölen, wie Raps- oder Olivenöl.
Ein beliebtes Argument der „Milchgegner“ ist, dass das Eiweiß in der Milch dem Knochen Kalzium entzieht und dadurch indirekt zur Entstehung von Osteoporose beiträgt. Aktuelle Studien widersprechen dieser Annahme: Milch und Milchprodukte liefern deutlich mehr Kalzium, als zur Neutralisierung des aufgenommenen Proteins ausgeschieden wird. Der regelmäßige Konsum von Milch erhöht sogar die Knochenmineralisierung – vorausgesetzt die Versorgung mit Vitamin D ist ausreichend. Das untermauert auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die für den Hinweis auf eine positive Wirkung von Kalzium auf die Knochen konkrete Anforderungen bei Lebensmitteln festgelegt hat.
Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis machen dick? Laut dem f.eh Mythen-Check des forum. ernährung heute im August 2015 kennen acht von zehn Menschen diesen Mythos, und sieben von zehn glauben daran. Dabei ist diese Behauptung falsch. Untersuchungen konnten bislang keinen direkten Zusammenhang zwischen Kohlenhydraten und Übergewicht nachweisen. Ob man übergewichtig ist, hängt in erster Linie von der Energiebilanz ab: Wenn wir mehr Energie aufnehmen als verbrauchen, legt unser Körper Fettdepots an.
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