Foto: Lichal / Fachverband der Lebensmittelindustrie
Viele Lebensmittel im Supermarkt sind in irgendeiner Form verpackt. Das hat seinen Grund: Bis ein Produkt sicher im Handel und in den Haushalten ankommt, durchläuft es mehrere Stationen. Dazu braucht es eine geeignete Verpackung. Die Anforderungen sind hoch. Die Verpackung soll das Produkt vor äußeren Einflüssen schützen, das Aroma bewahren und gleichzeitig wichtige Informationen für die Verbraucherinnen und Verbraucher bereitstellen.
Die Verpackung erhält die Sicherheit und Qualität: Sie bewahrt das Lebensmittel vor Umwelteinflüssen wie Licht, Wasserdampf, Verunreinigungen und Beschädigungen. Das dämmt den Verderb durch Mikroorganismen, Aroma- und Vitaminverluste sowie Fremdgerüche ein. Durch die Verpackung bleibt die Frische bewahrt und die Haltbarkeit steigt. Das kann auch helfen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
Bei der Lagerung von Lebensmitteln spielt die „Hülle“ ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Produkte werden bis zu ihrem Verzehr mehrfach ein- oder umgelagert. Ohne geeignete Lebensmittelverpackung wäre dies nicht möglich. Beim Transport schützt die Verpackung den Inhalt vor Einwirkungen wie Druck, Temperatur oder Feuchtigkeit.
Durch die Lebensmittel-Kennzeichnung ist die Verpackung eine wesentliche Informationsquelle für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie umfasst alle gesetzlich vorgeschriebenen Angaben – von der Zutatenliste über die Füllmenge bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum.
Die Verpackung bietet unterschiedliche Formen und Größen je nach Bedarf. Zudem hat sie erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung: Eine ansprechende Gestaltung sorgt für Sympathie und Wiedererkennung. Mit der einwandfreien Verpackung gibt der Hersteller der Ware die Garantie ab, dass die Angaben darauf mit dem Inhalt übereinstimmen. Damit bildet sie eine Grundlage für den Verbraucherschutz und die Produkthaftung.
Lebensmittelverpackungen müssen unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen: Die Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten, dass sie sich leicht öffnen und schließen lassen. Aus Sicht der Lebensmittelunternehmen müssen sie möglichst standfest und gut stapelbar, maschinengängig und kostengünstig herstellbar sein. Und sie dürfen die Qualität und die Inhaltsstoffe des Lebensmittels nicht beeinflussen.
Dazu kommen immer höhere Ansprüche an die Nachhaltigkeit: Verpackungen sollen wenn möglich recyclingfähig oder schadstoffarm entsorgbar sein. Die österreichische Getränkeindustrie hat sich etwa mit ihrer Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen selbst Maßnahmen zu deren nachhaltiger Gestaltung auferlegt. Das PET to PET Recycling stellt sicher, dass wertvolle Ressourcen wiederverwertet werden.
Für den optimalen Schutz des Produkts bestehen Lebensmittelverpackungen aus diversen Materialien. Zu den sogenannten Packstoffen gehören Glas, Papier, Karton, Pappe, Kunststoffe wie PE, PP oder PET, Metall (Weißblech) oder Aluminium. Auch Verbundpackmittel aus mehreren Materialien sind gebräuchlich. So bestehen Getränkekartons beispielsweise aus Karton und Schichten von Polyethylen und/oder Aluminium. Durch Produktentwicklungen entstehen neue Anforderungen: Fertiggerichte beispielsweise sollen sich direkt in der Packung erhitzen lassen.
Die Lebensmittelhersteller arbeiten laufend daran, die Verpackungen – etwa durch den Einsatz neuer, intelligenter Technologien oder Materialien – weiterzuentwickeln. Ein Beispiel sind Verpackungen mit modifizierter Atmosphäre (sogenannte MAP-Verpackungen). Dabei wird die Luft maschinell aus der Verpackung gesaugt und durch eine Gasmischung ersetzt, was die Haltbarkeit frischer Lebensmittel verlängert. Ein weiteres Beispiel sind sogenannte „aktive Verpackungen“: Dabei bindet die Verpackung beispielsweise Sauerstoff oder schädliche Feuchtigkeit. Um die Umwelt zu schonen, werden immer öfter auch Biokunststoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe wie zum Beispiel Mais oder Weizen eingesetzt.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels sind immer nachhaltigere Verpackungen für Lebensmittel und Getränke gefragt. An erster Stelle steht dabei, den Einsatz von Verpackungen zu reduzieren – also so wenig Verpackung wie möglich, aber so viel wie nötig zu verwenden. Wo immer es sinnvoll und umsetzbar ist, sollen Materialien durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden.
Verpackungen gilt es so zu gestalten, dass die Materialien größtenteils recycelt werden können. Ein nachhaltiger Verpackungskreislauf beginnt beim Design von recycelbaren Verpackungen und endet beim Einsatz der gewonnenen Sekundärrohstoffe für neue Produkte. Beispiele für den Einsatz heimischer Lebensmittel- und Getränkeunternehmen für nachhaltige Verpackungen finden Sie hier: Lebensmittelverpackungen im Kreislauf halten.
Dabei ist auch die Mitwirkung der Verbraucherinnen und Verbraucher gefragt: Sie können mit ihrem Verhalten zum richtigen Sammeln, Sortieren und Recyceln von Verpackungen beitragen und beim Einkauf verstärkt Mehrwegtaschen und -verpackungen nutzen.