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Verpackungen übernehmen viele Funktionen: Beispielsweise schützen sie Lebensmittel und Getränke vor Umwelteinflüssen und verlängern ihre Haltbarkeit. Es gibt Einwegverpackungen und Mehrwegverpackungen. Doch worin liegt der Unterschied? Und was hat das Pfand damit zu tun? Die Antworten finden Sie in diesem Beitrag.
Lebensmittelverpackungen sind Packstoffe, die unmittelbar mit Lebensmitteln in Berührung kommen oder Lebensmittel umschließen (sogenannte „Food Contact Materials“). Die Verpackung hat vielseitige Funktionen und muss verschiedenen rechtlichen Anforderungen entsprechen. Zudem spielt der Schutz der Umwelt und des Klimas eine wichtige Rolle: Ein wesentlicher Faktor dafür ist die Wiederverwendung von Verpackungen oder deren Verwertung im Verpackungskreislauf.
Einwegverpackungen von Lebensmitteln und Getränken sind für die einmalige Verwendung bestimmt. Sie bestehen aus Materialien wie Kunststoff, Glas, Metall, Karton oder zusammengesetzten Verbundpackmitteln. Nach dem Gebrauch wandern diese Verpackungen in die getrennte Abfallsammlung, zu bestimmten Sammelstellen oder in den Restmüll (beispielsweise bei Verbundmaterialien oder Verschmutzungen durch den Inhalt). Mehr erfahren sie hier: Lebensmittelverpackungen richtig sammeln.
Viele Einwegverpackungen sind – wegen der erforderlichen Stabilität oder aus anderen Gründen wie Hygiene oder Komfort – nicht für eine Wiederverwendung geeignet. Um Ressourcen zu schonen, wird der Recyclinganteil – also der Anteil an wiederverwerteten Materialien – bei solchen Verpackungen laufend ausgebaut. Ein Beispiel sind rePET-Flaschen für Mineralwasser: Viele bestehen bereits zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial. Ein anderer Zugang ist, Materialien wie bestimmte Kunststoffe durch Alternativen wie nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Siehe auch: Best Practice: Lebensmittelverpackungen im Kreislauf halten.
Abgepackte Früchte: Die Einwegverpackung wandert im Anschluss in die getrennte Abfallsammlung. Foto: Thomas Demarczyk / iStock
Tipp: Ob es sich um eine Einweg- oder eine Mehrwegverpackung handelt, ist für Konsumentinnen und Konsumenten oft nicht so leicht zu erkennen. Genau hinsehen lohnt sich: Der freiwillige Aufdruck „kein Pfand“ ist ein Hinweis darauf, dass die Verpackung für den einmaligen Gebrauch gedacht ist. Seit 2025 gibt es in Österreich ein Einwegpfandsystem für Kunststoff-Getränkeflaschen sowie Getränkedosen aus Metall. Werden diese im Handel zurückgegeben, bekommt man den Pfandeinsatz in Höhe von 25 Cent pro Verpackung retour. Diese Verpackungen tragen verpflichtend ein Logo, das auf das Pfand hinweist.
Alle Getränkeverpackungen mit Einwegpfand sind sichtbar mit dem Pfandlogo gekennzeichnet. Bild: Recycling Pfand Österreich
Mehrwegverpackungen können mehrmals verwendet werden. Bei Getränken hat sich das Mehrwegsystem seit Jahrzehnten bewährt. In Österreich werden Mehrwegflaschen aus Glas vor allem für Bier und immer öfter auch für Mineralwasser, Milch, Fruchtsäfte und Limonaden eingesetzt. Zudem gibt es – etwa für Mineralwasser – Mehrwegflaschen aus Kunststoff. Siehe auch: Best Practice: Lebensmittelverpackungen im Kreislauf halten.
Mehrweggebinde lassen sich mehrmals befüllen und wieder in Verkehr bringen. Eine Milchflasche aus Glas etwa kann rund 15 Mal wiederbefüllt werden, eine Bierflasche aus Glas rund 40 Mal und eine PET-Mehrwegflasche für Mineralwasser etwa 12 Mal. Seit 2024 ist im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel ein verpflichtendes Mehrwegangebot vorgeschrieben (siehe AWG-Novelle Kreislaufwirtschaftspaket): Alle Filialen des Lebensmittelhandels mit mehr als 400 Quadratmetern Fläche müssen seither schrittweise Getränke in Mehrwegverpackungen anbieten – und zwar in allen Getränkekategorien. Dazu gehören Bier- und Biermischgetränke, Mineralwasser, alkoholfreie Erfrischungsgetränke (wie Limonaden), Säfte sowie Milch. Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent aller in Österreich verkauften Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt werden.
Beim Kauf einer Mehrwegverpackung wird bereits heute zumeist ein Mehrwegpfand eingehoben. Bei der Rückgabe in der Verkaufsstelle erhalten die Konsumentinnen und Konsumenten dieses retour. Danach entsteht ein Kreislauf: Die Verpackung kommt zurück zum Abfüllbetrieb, wird dort auf Beschädigung geprüft und allenfalls aussortiert. Einwandfreie Behältnisse werden gereinigt, wieder befüllt und gelangen zum Schluss wieder in den Handel.
Viele Getränkehersteller kennzeichnen freiwillig ihre Mehrwegverpackungen – damit wird den Konsumentinnen und Konsumenten der Einkauf erleichtert. Logo: wko.at
Tipp: Um Konsumentinnen und Konsumenten den Griff zur Mehrwegverpackung zu erleichtern, verwenden viele Unternehmen freiwillig ein einheitliches Logo zur Kennzeichnung.
Welches Material und welche Verwendungsform das Klima besser schützt, lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Letztlich kommt es auf die Ökobilanz der Verpackung an. Diese berücksichtigt die Auswirkungen über den gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und die Nutzung bis zur Entsorgung oder Verwertung. Werden alle diese Faktoren betrachtet, so schneidet Mehrweg laut Studien im regionalen Umkreis besser ab. Bei größeren Transportdistanzen bewährt sich hingegen die Einwegflasche mit hohem Recyclatanteil.
Menschen
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