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Nur wenige Nahrungsmittel können direkt vom Feld oder Baum geerntet und gegessen werden. Um landwirtschaftliche Rohstoffe genießbar, haltbar oder auch nahrhafter zu machen, werden sie in der Regel verarbeitet. Geschieht dies in großem Stil, standardisiert und mithilfe von modernen Produktionstechnologien, spricht man von industrieller Lebensmittelherstellung.
Die Lebensmittelverarbeitung umfasst alle Maßnahmen, die einen natürlichen Rohstoff zu einem sicheren, essbaren und schmackhaften Produkt machen.
Zunächst wird der pflanzliche oder tierische Agrarrohstoff als Basis für das Produkt ausgewählt. Welche Rohware der Hersteller verarbeitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie der Qualität, dem Preis und der Verfügbarkeit. Die Lebensmittelindustrie ist der größte Abnehmer heimischer Agrarwaren. Eine hundertprozentige Versorgung mit qualitativen österreichischen Rohstoffen ist jedoch nur bei wenigen Produkten gegeben – etwa bei Kuhmilch, bestimmten Fleischarten und Zucker. Viele Rohstoffe müssen aus dem Ausland bezogen werden, da sie in Österreich entweder nicht wachsen oder nicht in ausreichender Menge vorhanden sind.
Zuckerrüben wie auf diesem Feld sind ein wertvoller Agrarrohstoff. Sie bilden die Grundlage für die Herstellung von Zucker. Foto: focus finder / Fotolia
Danach wird der Rohstoff mit physikalischen, biologischen oder chemischen Verfahren bearbeitet. Dabei orientieren sich die Lebensmittelhersteller an wissenschaftlichen, technologischen, rechtlichen und gesundheitlichen Grundsätzen. Am Ende der Verarbeitung steht entweder eine Halbfertigware wie zum Beispiel Mehl oder das verzehrfertige Endprodukt wie zum Beispiel Brot. Je nach Verarbeitungsstufe spricht man auch vom Convenience-Grad. Die Hersteller nehmen bei den Rezepturen Rücksicht auf Kundenwünsche und Trends wie vegetarische Ernährungsformen sowie auf spezielle gesundheitliche Anforderungen, etwa durch Allergien.
Die Rohstoffe werden in einem mehrstufigen Herstellungsprozess verarbeitet. Dabei kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Foto: industrieblick / Fotolia
Im letzten Schritt werden die Produkte auf ihre notwendigen und gewünschten Eigenschaften überprüft. Sie müssen die geforderten hygienischen und sensorischen Anforderungen erfüllen. Danach werden sie verpackt und an den Kunden (Weiterverarbeiter oder Handel) ausgeliefert.
Durch laufende Risikoanalysen und systematische Kontrollen im gesamten Prozess nimmt die Lebensmittelindustrie ihre Verantwortung für die Sicherheit und Qualität des Endprodukts wahr. Die kontrollierte und standardisierte Lebensmittelproduktion unter höchsten Hygienestandards gewährleistet die gesundheitliche Unbedenklichkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Eine umfassende Kontrolle stellt sicher, dass die Produkte höchste Ansprüche in Hinblick auf Qualität und Sicherheit erfüllen. Foto: LiudmylaSupynska / iStock
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