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Sie stehen vor der Kühlabteilung im Supermarkt. Aufgrund der riesigen Auswahl an Joghurts fällt Ihnen die Entscheidung schwer – deshalb packen Sie gleich drei verschiedene Geschmackssorten in den Einkaufswagen. Zuhause angekommen öffnen Sie das Erdbeer-Joghurt. Es schmeckt fruchtig wie immer. Gleichbleibender Geschmack und Qualität sowie Vielfalt sind einige der Vorteile, die mit der industriellen Lebensmittelverarbeitung einhergehen.
Eine der wichtigsten Errungenschaften moderner Lebensmittelherstellung ist die verbesserte Sicherheit. Dahinter steht ein umfassendes Qualitätsmanagement von der Rohware bis zum fertigen Produkt. Eine kontrollierte und standardisierte Lebensmittelproduktion unter strengsten Hygienestandards sorgt dafür, dass Sie Lebensmittel ohne gesundheitliche Bedenken genießen können. Dabei ist ein Baustein etwa die lückenlose Rückverfolgbarkeit jedes Produkts entlang der gesamten Lebensmittelkette.
Von frischverpackt bis tiefgekühlt, zum Selbstzubereiten oder fertig zum Genießen: Verbraucherinnen und Verbraucher können heute aus einer Vielfalt an Lebensmitteln die für sich passende Wahl treffen. Das reiche Angebot ermöglicht eine individuelle Ernährung, abgestimmt auf die persönliche Lebenssituation, eigene Wünsche und spezielle Bedürfnisse. Bei der breiten Produktpalette ist für jeden Bedarf etwas dabei – von vegan bis traditionell, von „Frei von“ bis ballaststoff- oder vitaminreich, von Bio bis Fairtrade. Auch für Menschen mit gesundheitsbedingten Einschränkungen wie Allergien oder besonderen Ernährungsbedürfnissen bietet die österreichische Lebensmittelindustrie ein vielfältiges Sortiment.
Vom verpackten Käse bis zum eingelegten Gemüse: Durch die Verarbeitung von Lebensmitteln ist die Produktvielfalt enorm. Foto: alvarez / iStock
Ein Blick in die Vorratsschränke zeigt: Gekauft wird kein unverarbeitetes Getreide, sondern verzehrfertiges Brot, keine Zuckerrübe, sondern raffinierter Zucker. Viele Lebensmittel macht erst ihre Verarbeitung genießbar. Je nach Verfahren und Rezept wird ein Geschmack erhalten, verbessert oder auch komplett neu kreiert. Bei der Entscheidung für ein Produkt verlassen sich die meisten Konsumentinnen und Konsumenten auf ihr sensorisches Urteil. Das bedeutet: Auf Dauer wird das gekauft, was gut und immer gleich schmeckt – im Sommer wie auch im Winter. Die gleichbleibende Qualität ermöglichen moderne Produktionsverfahren.
Nur wenige Lebensmittel – darunter viele Obst- oder Gemüsesorten – sind direkt verzehrbar. In den meisten Fällen müssen die wertvollen Inhaltsstoffe erst zugänglich gemacht werden. So wird durch das Kochen und Konservieren von Tomaten der bioaktive Pflanzenstoff Lykopin leichter verfügbar. Dank neuen minimalen Verarbeitungsverfahren lassen sich natürliche Inhaltsstoffe, wie etwa das gesundheitsfördernde Betacarotin in Karotten, besser vom Körper aufnehmen.
Beim Einkauf erwartet Sie heute eine große Auswahl an Produkten aus allen Regionen Österreichs, aber auch aus anderen Ländern und sogar Erdteilen. Schon immer war es ein Ziel der Menschen, ihre Lebensmittel zu lagern, um etwa auch nach der Ernte im Winter oder in Notzeiten ausreichend Nahrung zu haben. Deshalb machten sie diese beispielsweise mit Kühlen oder Erhitzen länger haltbar. Heute lässt sich die Haltbarkeit durch verschiedene Verarbeitungsverfahren erheblich verbessern. Viele Nahrungsmittel sind dadurch auch „außerhalb der Saison“ genießbar. Außerdem müssen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht täglich einkaufen gehen oder lange Wege zum Hersteller zurücklegen. Das spart Zeit und ermöglicht eine bessere Planung des Speisezettels.
Frau prüft Konserve: Durch die Verarbeitung von Lebensmitteln sind Produkte länger haltbar. Foto: Markomarcello / Adobe Stock
Dazu kommt: Lebensmittel sind trotz Inflation und Preissteigerungen in Relation zum Einkommen immer noch vergleichsweise günstige Konsumgüter. Standardisierung, Spezialisierung und technologischer Fortschritt sowie mehr Effizienz bei der Herstellung ließen die Kosten von Produktionsverfahren in der Vergangenheit stark sinken. Statistisch gesehen entfallen in Österreich rund 10 Prozent der Haushaltsausgaben auf Nahrungs- und Genussmittel. Zum Vergleich: Vor einigen Jahrzehnten gab ein heimischer Haushalt fast die Hälfte, also rund 50 Prozent, seines Einkommens dafür aus. Besonders die hohen Energiekosten der vergangenen Monate ließen die Kosten für die Lebensmittelproduktion jüngst steigen.
Nicht alle Verbraucherinnen und Verbraucher wollen und können viel Zeit in die Zubereitung von Speisen investieren. Die Lebensmittelindustrie erleichtert mit sogenannten Convenience-Produkten den Alltag – von vorgeschnittenem und gewaschenem Obst und Gemüse bis hin zum Fertigmenü. Sie sparen sich damit eigenen Arbeitsaufwand, egal ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs. Ein weiterer Vorteil für alle diejenigen, die die schnelle Küche wollen: Auch ohne große Kochkenntnisse lassen sich viele Speisen einfach zubereiten.
Die industrielle Lebensmittelproduktion ist sehr effizient, dadurch fallen in der Produktion kaum Abfälle an. Dazu kommt: Durch die Verarbeitung sind Lebensmittel länger haltbar und können leicht transportiert und gelagert werden. Das begrenzt den Verderb und vermindert so Food Waste (Lebensmittelabfälle). Durch die Verarbeitung können Nachernteverluste verringert und die Verwendung von Nebenprodukten etwa für Futtermittel erhöht werden.
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Ob Brot, Milch oder Gemüsekonserven: Die Verarbeitung und Veredelung von Lebensmitteln ist nicht aus unserem Alltag wegzudenken. Denn erst dadurch werden viele Agrarrohstoffe für uns Menschen sicher und essbar oder länger haltbar.
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Schon vor Jahrtausenden entwickelten unsere Vorfahren Methoden, um Lebensmittel genießbar und haltbar zu machen. Durch den Fortschritt wurden diese ausgebaut und optimiert. Wir stellen bewährte Verfahren vor – vom Pasteurisieren bis zum Tiefgefrieren.
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